Ernie Lorch

Zeitzeuge der Nürnberger Prozesse und ehemaliger Angehöriger der US Armee

Ernest Lorch wurde am 15. Mai 1923 in Nürnberg geboren. Er lebte mit seiner Familie ganz in der Nähe des „Naussauer Hauses“, welches sich im Kern der Nürnberger Altstadt gegenüber der berühmten Lorenzkirche befindet. Dort betrieb sein Vater, wie auch schon sein Großvater zuvor, ein Juweliergeschäft. In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde sein Vater ermordet. Mit Hilfe eines Schulfreundes schafften es daraufhin im Frühjahr 1939 seine Mutter und er in die USA zu fliehen.


Im Dezember 1942 trat „Ernie“ Lorch dem amerikanischen Militär bei. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er zunächst einer Britischen Geheimdiensteinheit in Afrika zugeteilt. Im Winter 1944 befand er und seine Kompanie sich schließlich in Nordfrankreich, wo man bereits Kriegsgefangene verhörte.


Nach dem Krieg wurde er zunächst nach Spa und anschließend nach Bad Mondorf in Belgien beordert, wo er als Übersetzer in Vorbereitung der Nürnberger Prozesse eingesetzt wird. Im Zuge dessen arbeitet er auch bei Verhören mutmaßlicher Kriegsverbrecher, wie Hermann Göring oder Franz von Papen, mit. Anschließend wurde er im August 1945 mit der Überführung der Angeklagten der Nürnberger Prozesse von Bad Mondorf nach Nürnberg betraut. Nach sieben Jahren kehrte Ernie Lorch deswegen nach Nürnberg zurück.


Im Interview berichtet er von seinen Erinnerungen an die Nürnberger Prozesse.

 

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