Benjamin Ferencz

Chefankläger im Nürnberger „Einsatzgruppenprozess" 1947/48

Benjamin Berell Ferencz wurde 1920 in einem kleinen Dorf in Siebenbürgen geboren. Aufgrund der zunehmenden Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in Siebenbürgen, fassten seine Eltern den Entschluss nach Amerika zu emigrieren. Ferencz wuchs in New York auf und studierte später an der Harvard Law School. Bereits zum Ende seines Studiums beschäftige sich Benjamin Ferencz mit der rechtlichen Ahndung von Kriegsverbrechen.

 

Nach seinem Beitritt zum US-Militär im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurden Vorgesetzte auf den Juristen aufmerksam und ihm wurde schließlich der Befehl erteilt eine Abteilung einzurichten, welche die Beweissuche für verübte Kriegsverbrechen der Deutschen vorantreiben sollte. Kurz nach dem Ende des Krieges und einer kurzen Heimkehr in die USA, nahm Benjamin Ferencz als ziviler Ermittler die Suche nach Beweismaterial auf. Dies geschah auf Betreiben des neuen Hauptanklägers Telford Taylor. Im Anschluss an die Entdeckung der Einsatzgruppen-Meldungen wurde Benjamin Ferencz im Alter von 27 Jahren zum Chefankläger im Einsatzgruppen-Prozess ernannt.

 

Nach den Nürnberger Prozessen setzte sich Benjamin Ferencz aktiv für das Vorankommen der Gründung des heutigen Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag ein. Mit der Eröffnung des ersten Plädoyers der Anklage in Den Haag im Januar 2009, machte er deutlich, dass die Arbeit des Internationalen Strafgerichtshofes in einer direkten Traditionslinie zu den Nürnberger Prozessen steht. Jenen immensen Stellenwert der Nürnberger Prozesse und der aus ihnen resultierenden Lehren, hob Benjamin Ferencz zudem im November 2010 im Rahmen des Festaktes zur Eröffnung des „Memoriums Nürnberger Prozesse“ hervor, welchen er als Festredner begleitete.

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